Michael J. Sullivan – Percepliquis (Ryria Revelations 6)

Paperback, Ridan, US.

Ich habe mich ja bereits recht enthusiastisch über die ersten fünf Bände der Ryria Revelations von Michael J. Sullivan geäussert. Der Fünfte Band “Percepliquis” ist zwar in den USA bereits am 15.01.2012 erschienen, doch liess sich die deutsche Dependance von Amazon recht viel Zeit, die Ausgabe von Ridan (leicht versetzt erscheint auch eine Ausgabe von Orbit, in dem jeweils 2 Teile der Reihe in einem Band zusammengefasst sind) überhaupt zu listen. Doch nach langem Warten liegt der letzte Band nun vor mir.

Zum Einstieg: Die Intrigen der Kirche sind vorerst überwunden, und die von ihr eingesetzte Kaiserin bleibt aber  zur Sicherung des Landfriedens eingesetzt. Doch sind bereits neue Gefahren im Verzug: Die Elben haben mit einer Armee die historische Grenze, den Fluss Nilwalden, überschritten. Da sie den Menschen nicht nur in persönlicher Kampfkraft, sondern auch durch Magie überlegen sind, sind die an der Grenze gelegenen Königreiche schnell in ihrer Hand, und die Menschen vertrieben. Was die Elben nun zu diesem Schritt getrieben hat, ist unbekannt. Klar ist aber, dass ihnen die Menschen nicht lange Widerstand werden leisten können. Doch gibt es zumindest eine waage Hoffnung: Royce, Hadrian, sowie einige andere bekannte Charactere werden auf die Suche nach der alten Hauptstadt Percepliquis geschickt, um dort ein legendäres Relikt zu finden, welches die Elben angeblich aufhalten, oder sogar kontrollieren kann.
Dieser Plot scheint weder aufregend oder innovativ, sondern  wie aus dem Handbuch für Fantasyautoren entnommen: Person/Gruppe X wird auf eine Reise geschickt, um einen Gegenstand zu finden und die Welt zu retten. Doch wer die vorhergehenden Teile der Reihe gelesen hat, weiß dass sich unter Sullivan’s konventionellem Anstrich oft mehr verbirgt, als man zu Beginn annehmen möchte. Klar, manche Charactere bleiben nach wie vor blass, und die Kolateralliste ist in Teilen auch recht offensichtlich, aber besonders im letzten Drittel laufen viele Fäden zusammen, von denen ich viele vorher gar nicht als solche wargenommen hatte. Auch das Ende wirkt einerseits zu konstruiert, märchenhaft und zwanghaft passend, aber andererseits gab es für mich doch genügend “Aha!”-Momente, sodass dieser Mängel zwar deutlich war, aber trotzdem das Lesevergnügen nicht allzusehr schmälerte.
Sullivans Stil ist und bleibt gefällig, er dürfte auch ungeübteren Lesern keine großen Probleme bereiten, er lädt gerade zum verschlingen ein!

Orbit, UK

Cover
Das Cover der Ridan Ausgabe ist wieder von Sullivan selbst angefertigt worden, und meiner Meinung nach über allen Zweifel erhaben. Die Gestaltung des betreffenden Orbit Sammelbandes atmet geradezu Ideenlosigkeit, und imitiert den üblichen Trend. Schade 🙁

Fazit
Sullivan bringt seine Reihe mit “Percepliquis” zu einem gebührenden Abschluss. Fast alle Pros und Contras der Reihe kulminieren in diesem letzten Band, und besonders in seinem Abschluss der einiges an Überraschungen bereit hält, aber andererseits etwas zu kurz und teilweise ideenarm geraten ist. Die Reihe ist nach wie vor eine Empfehlung für alle Freunde der “traditionellen Fantasy”, und besonders für die, die es zumindest einmal waren.

Wertung: 7.5/10

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